Reizstromgeräte (TENS, EMS)
Reizstromgeräte
Im Wesentlichen werden Reizstromgeräte in zwei Bereichen eingesetzt:
- für die Schmerzbehandlung und Entspannung (TENS)
- unterstützend zum gezielten Muskeltraining (EMS)
TENS (transkutane elektrische Nervenstimulation)
Bei der transkutanen elektrischen Nervenstimulation handelt es sich um eine Schmerzbehandlung basierend auf der Applikation elektrische Reize auf die Haut durch die Stimulierung von Nervenfasern. Dies kann auf 2 Arten erfolgen entweder nach der Pain-Gate-Theorie bei der zum Gehirn gesendete Schmerzimpulse blockiert werden oder durch die verstärkte Freisetzung von Endorphinen durch die die Schmerzerscheinungen gehemmt werden. TENS ist eine sehr wirkungsvolle, gefahrlose und alternative Behandlungsmethode gegen Schmerzen. Die Wirkung der Therapie ist in großen klinischen Studien untersucht worden und hat sich seit mehr als 20 Jahren bewährt. Auch bei Erkrankungen mit lange bestehenden Schmerzen lässt sich oft noch eine gute Schmerzausschaltung erzielen.
Die Anwendung der TENS-Geräte ist sehr einfach und kann überall durchgeführt werden. Bei entsprechendem Erfolg lässt sich dadurch die Einnahme von Medikamenten verringern. Idealer Weise erfolgt die erst Anlegung der Elektroden durch geschultes Personal, zum Beispiel eine Arzthelferin. Diese kann Ihnen ausführlich erklären, wo bei welchen Schmerzen die Elektroden platziert werden sollten. Die meisten Geräte bestehen aus 2 Kanälen und jeder Kanal besteht aus 2 Kabeln am Ende der Kabel befinden sich Stecker, die mit einem plus für die Angebote und mit einem minus für die Kathode gekennzeichnet sind. Über diese Elektroden werden über das Stimulationsgerät Rechteckimpulse abgegeben. Die Impulse sind nicht schmerzhaft und haben eine variable Impulsweite (bis 0,5 s), Frequenz (bis 200 Hz) und Stromstärke. Die dazugehörigen Geräte verfügen über verschiedene Programme die sich jeweils in den Parametern Impuls weitere Frequenz und Stromstärke unterscheiden. Es kann jeweils getestet werden, welches Programm am besten wirkt. Die durchschnittliche Applikationszeit beträgt ca. 20 Minuten.
EMS (elektrische Muskelstimulation)
Mit Hilfe von elektrischen Strömen, die von außen an die Muskeln geleitet werden, ist es möglich, diese zur Kontraktion zu bringen. Das funktioniert genauso als würde der Impuls vom Gehirn über die Nervenbahnen an den Muskel geleitet werden. Auch bei der elektrischen Muskelstimulation zieht der Muskel sich zusammen (kontrahiert) und entspannt sich wieder, wenn der Strom aufhört. Je häufiger und je kraftvoller der Muskel bewegt wird, desto größer ist der Trainingseffekt, den der Muskel erfährt. Es findet ein Muskelaufbau statt. Das wird mit dem elektrischen Muskelstimulator genau so gut erreicht, wie mit sportlicher Betätigung. Die Stärke der Muskelkontraktion ist abhängig von der Stärke des vom Gerät gelieferten Impulses und von seiner Dauer. Über diese beiden Parameter lässt sich jeder Muskel trainieren. Das hat Vorteile gegenüber dem sportlichen Training, denn das Gelenk wird beim Muskeltraining nicht belastet, die Trainingseinheit kann überall und zu jeder Zeit erfolgen.